13. Juli 2014 | CAGE & CONSORTEN
13. - 27. Juli 2014
DAS KUNSTLABOR
Blickt man auf die Kunstgeschichte, so lässt sich
feststellen, dass sich die Auffassung von Kunst als
Kunstpraxis und Ästhetik als deren theoretischer
Reflexion in fortwährender Bewegung befindet.
Genauso, wie das Leben aus der Vergangenheit bedingt,
in der Gegenwart verortet und auf die Zukunft hin offen
ist, verhält es sich mit der Kunst als Lebensvollzug.
Die Frage nach der Bedeutung von Kunst ist analog zu
der Frage nach der Bedeutung und dem Vollzug des
Lebens an sich zu sehen. Kreativität ist ein evolutives
und interaktives gesellschaftliches Phänomen.
Der Künstler setzt Reize, die sich in der Wahrnehmung
zum Werkeindruck formen. Kunst findet im Betrachter statt.
Hierbei sind Kunstwerke mögliche Auslöser für ästhetische Erfahrungen. Diese Erfahrungen sind es, die der Künstler durch sein Werk vermittelt. Um diese Botschaft von Kunst dekodieren zu können, muß der Betrachter entsprechendes Rüstzeug ausprägen und sich an den Entwicklungen der Kunst schulen.
Ziel des „Kunstlabors“ ist es, die Besucher für ästhetische
Grunderfahrungen, deren Ursprung und Bedeutungen,
zu sensibilisieren und sie an das eigene kreative Potential
heranzuführen. Was macht Kunst zur Kunst?
Worin besteht die Bedeutung der Kunst?
Jedes neue Werk erweitert und relativiert das Feld der Kunst und unserer Realität. Genauso verhält es sich auch mit der Wahrnehmung der Kunst durch den
Betrachter, die immer eine individuell neue Wirkung ist. Die Kommunikation von Kunst ist daher keine Einbahnstraße vom Künstler zum Betrachter, sondern auch vom Betrachter zurück an den Künstler. Innerhalb des Kunstlabors werden ästhetische Erfahrungen gemacht und diskutiert. Damit unterscheidet es sich von gängigen Ausstellungs- und Kunstvermittlungsformaten als ergebnisoffener und unfertiger Experimental- und Erlebnisrahmen.
Das Kunstlabor wird von einem interdisziplinären Team gestaltet: Joachim Tschacher ist Künstler und war Kunstlehrer in Mainburg. Dieter Hammer ist Künstler und Philosoph und beschäftigt sich mit der Vermittlung von Kunstwerken, die ihren Ort als Werk in Form eines mentalen Gehaltes haben. Elisabeth Krojer ist Musikerin und Schauspielerin und rundet mit einer Performance das Programm ab. Wolfgang Bauer ist ein Fotograf, der sich seit vielen Jahren experimentell mit seiner unmittelbaren Umgebung auseinandersetzt.Thomas von Steinaecker ist Literaturwissenschaftler, Autor und Filmemacher. Sein Dokumentarfilm über John Cage wird im Rahmen des Kunstlabors gezeigt werden. Peter Kollross ist Filmemacher, Mathematiker und Physiker.
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